Gloriosa
Die grazile Ruhmeskrone sorgt im Dschungel wie zu Hause für außergewöhnliche Farbakzente. Wer ein bisschen Fingerspitzengefühl und Geduld mitbringt, kann sich die Gloriosa auch ins Wohnzimmer holen – exotisches Tropengefühl inklusive!
Blüte
Ihre schmalen gebogenen Blütenblätter sehen tatsächlich so aus wie ihr Name vermuten lässt: Die Ruhmeskrone imponiert mit ihren feuerroten Blüten und einem gelben Schlund – zusammen erinnert der Anblick an eine Krone. Ihre botanische Bezeichnung Gloriosa macht nicht weniger deutlich, um was für eine prachtvolle Pflanze es sich handelt. Als eine Art aus der Familie der Zeitlosengewächse zählt sie zur Ordnung der Lilienartigen. Sie ist die einzige Art in dieser Familie, die klettern kann. Und damit nicht genug Größe, denn auch ihre Höhe mutet majestätisch an: Ihre Triebe ragen bis zu drei Meter empor. Dabei hängen die sechs sich öffnenden Blütenhüllblätter an 20 Zentimeter langen Blütenstielen. Je nach Art sind die Blütenblätter gekräuselt oder gewellt. Ihre Laubblätter sind lanzettlich geformt und haben im oberen Bereich an ihren Spitzen Haftorgane – mit ihnen findet die Gloriosa Halt beim Klettern.
Exklusives Dschungel-Flair
Als echte Tropenpflanze ist sie vor allem in Afrika und Asien beheimatet. Dort kommt sie in Form von eindrucksvollen Stauden vor, deren Blüten für grelle Farbtupfer im saftigen Dschungelgrün sorgen. Als Eyecatcher verwenden sie auch viele namhafte Floraldesigner –bei Floristikwettbewerben lässt sich die Gloriosa in zahlreichen Werkstücken entdecken. Ob in einem exzentrischen Bouquet oder einem Ikebana-Gesteck: Die Gloriosa hat sich zur exklusiven Trendblume entwickelt. Auch der amtierende Weltmeister der Floristen Alex Choi ist ein Fan der grazilen Blüte – in seinem Heimatland Korea gehört diese zwar zu den „Wald-und-Wiesen-Gewächsen“, aber ihrer faszinierenden Wirkung tut das keinen Abbruch.
Wenn Ihr Euch also ein bisschen Urwald-Glamour ins heimische Wohnzimmer holen möchtet, seid Ihr mit der Gloriosa gut beraten. Eine nennenswerte Bedeutung als Zimmerpflanze hat vorwiegend eine Art: die Gloriosa rothschildiana. Gelegentlich trifft man jedoch auch auf die Gloriosa superba, deren Blütenblätterrand stärker gekraust ist.
„Die Glorreiche“ für daheim
Im Regenwald in der Strauchschicht angesiedelt, mag es die Ruhmeskrone auch bei uns möglichst hell und sonnig. Sie benötigt viel Licht, deshalb ist ein Platz am Fenster ideal. Wer die Möglichkeit hat, kann sie ab Mai auch ins Freie stellen – dann jedoch an einen windgeschützten und warmen Ort. Sie blüht hierzulande im Sommer: frühestens im Juni, bis in den August hinein. Im Handel ist sie entweder im Topf oder als Knolle zu finden. Bei der Knollenwahl sollte man sich für das größte Exemplar entscheiden, da man damit sichergeht, auch die größten Blüten zu erhalten. Da die Gloriosa sehr empfindlich auf Staunässe reagiert, sollte sie nicht zu feucht gehalten und die Knolle entsprechend nicht zu eingepflanzt werden. Generell ziert sie sich zu Beginn etwas: Wer auf erste Triebe wartet, sollte Geduld walten lassen. Es dauert recht lang, bis sich der erste Spross zeigt – aber dann wird die Gloriosa ihrem glorreichen Namen gerecht: Um die zehn Zentimeter wächst sie nun pro Tag.
Königliche Kletterin
Um ein tropenähnliches Klima zu suggerieren, ist es ratsam, die Blätter und Triebe der Gloriosa an heißen Tagen regelmäßig zu besprühen. Ab einer Trieblänge von 20 Zentimetern sollten Sie zusätzlich für eine Kletterhilfe sorgen. Dabei benötigen die Ranken nur zu Beginn Unterstützung beim Festhalten, später klettert die Gloriosa von allein. Ende August sollten Sie das Düngen einstellen und allmählich immer weniger gießen. Im Herbst können Sie die welken Blätter entfernen, überwintern kann die Knolle entweder im Topf oder bei etwa zehn Grad Celsius in einer Torfkiste. Zum Frühjahr können Sie die Knolle dann teilen – auch hier gilt wieder: Je größer die Knolle, desto glorreicher die Blüte. So holen Sie sich mit der Ruhmeskrone eine echte Königin ins Haus!