Hyazinthen - Herkunft & Pflegetipps
Bei Hyazinthen - botanisch Hyacinthus - denken die meisten zuerst an den intensiven Duft dieser Zwiebelblüher, dann an ihre intensive Blütenfarbe und die großen Blütentrauben. Während Hyazinthen, die nach Tulpen und Narzissen auf Platz 3 der Zwiebelblüher stehen, im Zimmer stets eine gute Figur machen, lassen sie sich im Garten manchmal nicht so richtig ins richtige Licht rücken. Das liegt an zu viel Nässe im Winter. Wer dieses Problem gemeistert hat, dem öffnet sich ein duftendes Blütenmeer im Frühjahr. Im Folgenden erfahrt Ihr alles über diese Frühlingsblume, über ihre Blütezeit, wie Hyazinthen zu überwintern sind und alles über ihre Pflege.
Die Herkunft der Hyazinthe
Hyazinthen kommen aus dem Orient. Die bei uns bekannten, duftenden Sorten stammen von Hyacinthus orientalis ab. Nach Europa kamen die Zwiebelblüher im 16. Jahrhundert. Seit dem 18. Jahrhundert haben Züchter jede Menge Sorten mit großen Blüten aus vielen Kreuzungen und Selektionen hervorgebracht. Früher wurden die Zwiebeln wie Gold gehandelt und galten als Luxusgut. Ihr Name stammt aus der griechischen Mythologie. Hyakinthos war ein schöner Jüngling, der versehentlich von Apollo getötet wurde. Aus dem ausströmenden Blut, das auf die Erde floss, ließ Apollo eine Blume wachsen, die er nach dem toten Freund benannte. Heute findet man rund 200 verschiedene Sorten. Ihre Blütenfarben reichen von Weiß über Creme bis zu Rosa, Rot, Blau und Violettönen. Auch außergewöhnliche Farbtöne wie Aprikose oder helles und dunkles Gelb sind im Handel zu finden. Manche Hyazinthen bilden dichte Blütenstände mit großen Blüten aus, andere wachsen lockerer.
Welche Hyazinthen-Arten gibt es?
Neben Hyacinthus orientalis gibt es noch zwei weitere Arten: Hyacinthus litwinowii und Hyacinthus transcaspicus, eine zierliche Pflanze mit blauen Blüten, die nicht in Kultur steht. Hyacinthus litwinowii stammt aus Turkmenistan und dem nördlichen Iran. Sie ähnelt der Wildform von Hyacinthus orientalis, hat aber nur zwei bis drei Blätter, die 15 bis 17 cm lang und bis 5 cm breit sind. Ihr Wuchs ist etwas ausladender. Die lockeren Blütenstände tragen nicht duftende, hellblaue Blüten mit nach hinten geklappten Blütenblättern. Die Blütenröhre ist dunkler als die Blütenblätter. Bei Hyazinthen mit dem Namenszusatz „multiflora“ handelt es sich um Zwiebelblüher mit mehr als einem Blütenstand pro Zwiebel. Die einzelnen Blütenstiele haben dann jedoch weniger Blüten.
Sind Hyazinthen giftig?
Hyazinthen werden als schwach giftig eingestuft, denn sie enthalten Salze der Oxalsäure und Saponine. Die Zwiebelblüher können bei uns Menschen allergische Reaktionen hervorrufen oder ihr Duft Kopfschmerzen auslösen. Auch Haustiere wie Hunde, Katzen, Nagetiere und Vögel sollten von der Hyazinthe ferngehalten werden. Das gilt insbesondere für die Planzenknollen. Beim Schneiden von Hyazinthen solltet Ihr den Pflanzensaft sofort vom Messer abwaschen und Hautkontakt möglichst vermeiden.
Aussehen & Blütezeit der Hyazinthen
Die Haupt-Blütezeit der Hyazinthe ist im April und Mai.
Wuchs
Insgesamt erreicht die Hyazinthe eine Wuchshöhe von rund 15 bis 30 cm. Aus dem Blattschopf wächst ein kräftiger Blütenstängel. Während sich bereits im Februar der Blütenstand langsam aus der Zwiebel emporschiebt, ist nach der Blüte aller Schmuck vorbei und der Vegetationszyklus meist im Juli mit den vertrockneten Blättern abgeschlossen. Hyazinthen blühen nur einmal im Jahr, damit ist die einzelne Zwiebel nicht mehrjährig. Da sich diese aber durch das Ausbilden von Tochterzwiebeln vermehrt, ist die Pflanze insgesamt als mehrjährig einzustufen.
Blätter
Die Blätter der Hyazinthen sind leuchtend grün, lang (rund 20 bis 30 cm) und schmal und wirken ziemlich fleischig. Sie entwickeln sich mit der Blüte, sterben nach der Blüte ab und vertrocknen.
Blüten
Die röhrigen Blütenblätter der Hyazinthen entwickeln sich an einem dicken Schaft als kleine Trauben, die meist sehr stark duften. Sie leuchten in verschiedenen Blütenfarben zwischen März und Mai. Nach der Blüte können sich kugelige, schwarzbraune Kapselfrüchte ausbilden.
Hyazinthen pflanzen - der ideale Standort drinnen & draußen
Hyazinthen eignen sich als Zwiebelblüher für drinnen und draußen. Im Freien bevorzugen sie einen sonnigen und warmen Platz entweder im Kasten, Kübel oder Beet. Auch im Halbschatten werden sie blühen. Ist der Platz zu dunkel, strecken sich die Stiele zu sehr und können umknicken. Drinnen wachsen Hyazinthen temporär im Topf, in Schalen, in der Vase oder im Glas.
Hyazinthen im Garten pflanzen - Tipps zur Pflanzung
Hyazinthenzwiebeln sind winterhart und werden ab Herbst bis zum ersten Frost gepflanzt. Auf spezielle Kulturansprüche muss man nicht achten. Ideal ist ein nährstoffreiches Substrat, Staunässe gilt es zu vermeiden. Im ersten Standjahr bilden sich große, kräftige Blütenstiele aus. Wird der Stiel zu kopflastig, hilft ein Tonkinstab, der die Blütenfülle stützt. Im zweiten Jahr wird – wie bei Tulpen – die Blüte kleiner. Eine Weiterkultur am selben Standort ist aber über Jahre möglich. Nachdem die Hyazinthen verblüht sind, sollten die Blüten entfernt werden, damit sich keine Früchte bilden und die Nährstoffe wieder in der Zwiebel eingelagert werden. Bei der Neupflanzung sollte man darauf achten, die Zwiebelspitze rund 10 Zentimeter mit Substrat zu bedecken, um Frostschäden zu vermeiden.
Wie überwintern Hyazinthen?
Die Hyazinthenzwiebeln überwintern, dazu werden sie im Sommer ausgegraben und kühl überwintert. Sie können aber auch im Boden verbleiben, sind dann aber vor zu viel Nässe und damit der Gefahr von Fäulnis zu schützen. Sie bilden dann neue Zwiebeln. Von Jahr zu Jahr wird ihre Blüte jedoch kleiner.
Hyazinthen in der Vase - Tipps zur Pflege
Hyazinthen eignen sich als Schnittblumen in der Vase sowohl für Monosträuße als auch in Kombination mit anderen frühlingshaften Schnittblumen und Gehölzzweigen. Bereits ab Dezember werden sie in vielen Farben im Handel als Schnittblume angeboten
Wichtig: Hyazinthen sollten niemals angeschnitten werden, denn ihr Stängel sondert Schleim ab. Ein Anschnitt führt somit dazu, dass die Leitungsbahnen kein Wasser mehr aufnehmen können und die Stiele schneller welken.