Orchideen
Die Orchidee ist die Königin der Zimmerpflanzen! Mit rund 30.000 verschiedenen Arten bilden Orchideen nach den Korbblütlern (Asteraceae) die zweitgrößte Pflanzenfamilie – und gehören zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Kein Wunder: Sie wirken kostbar, exotisch und grazil. Früher galten sie als schwer zu kultivieren. Doch mit Erfolgen in der Gewebekultur sind die neuen Züchtungen heute äußerst robust und vielfältig verfügbar. Und vor allem sind die Kulturhybriden, anders als die Sammlerstücke früherer Zeiten, bezahlbar geworden. Wer bei der Orchideen-Pflege das richtige Maß findet und ein paar kleine Besonderheiten beachtet, kann seine Orchideen immer wieder zum Blühen bringen.
Das Wichtigste zur Pflanzenfamilie der Orchidee
Neben ihrer Bedeutung als Zimmerpflanze, gibt es in der Familie der Orchideen auch ein paar Nutzpflanzen, wie die Vanillepflanze. Auch in Laubwäldern oder an Berghängen kann man wilde Orchideen finden, wie beispielsweise den Frauenschuh (Paphiopedilum). Wer Orchideen in der Natur entdeckt, sollte bedenken, dass sie streng geschützt sind.
Herkunft
Orchideen faszinieren Menschen mit ihren unendlichen Farben und Blütenformen seit jeher. Der chinesische Philosoph Konfuzius beschrieb schon im 500. Jahrhundert vor Christus ihren lieblichen Duft und verwendete dafür das Zeichen „Ián“, das für Schönheit, Anmut, Eleganz, Liebe und Reinheit steht. Ihren Ursprung hat die Familie der Orchideen aber noch viel früher: Es wird geschätzt, dass sie vor etwa 120 Millionen Jahren entstand. Es dauerte jedoch noch bis zum 17. Jahrhundert, ehe die Pflanze in Europa bekannt wurde. Die erste tropische Orchidee in Europa blühte 1615 in Holland. Im 19. Jahrhundert entstanden in Großbritannien – aufgrund der Kolonialmacht – zahlreiche Sammlungen. Die Orchideenimporte gingen erst zurück, als die Züchtung immer mehr an Bedeutung gewann.
Standort & geeignete Erde
Standort: Am Naturstandort im Regenwald erhaschen Orchideen durch die Baumkronen nur wenig Licht. Daher ist eine direkte Sonneneinstrahlung für Orchideen ungeeignet. Am besten stellt man ihre Töpfe an hellen Ost- oder Westfenstern auf. Auch Zugluft sollte vermieden werden. Die beliebte Phalaenopsis kommt dank neuer Züchtungen gut mit trockener Heizungsluft zurecht. Blätter anderer Orchideenarten sollten des Öfteren mit nicht zu kaltem, kalkfreien Wasser besprüht werden, besonders in der Heizperiode.
Substrat: Ideal ist handelsübliche Orchideenerde oder Pinienrinde. Diese wird teils in grobe und feine Pinienrinde unterschieden und kann je nach Topfgröße gewählt werden.
Aussehen
Blüten: Blütezeit, Farbe & Form
Die meisten Orchideenarten blühen einmal im Jahr und dann für rund sechs bis zehn Wochen. Phalaenopsis können dagegen sogar ein- bis dreimal im Jahr blühen, für die Dauer von mehreren Monaten.
Welche Orchideen Farben gibt es?
Die Farbpalette reicht von Weiß, über Rosa-, Orange-, Rot-, Lila- bis hin zu Gelbtönen.
Sorten: Welche Orchideen Sorten gibt es?
Cambria: Eine Kreuzung verschiedener Gattungen, die so in der Natur nicht vorkommen. Sehr große Vielfalt in Größe und Form: von 1,5 cm bis 20 cm, von sternförmig bis rund. Die Farbvielfalt reicht von Rot, über Braun und Violett, seltener sind Rosafarbene, Orangefarbene, Weiße und Gelbe Exemplare mit Zeichnung.
Cattleya: Sehr vielfältige Formen. Groß- und kleinblütig. Besonders vielfältige, spektakuläre Farben, wie etwa Gelb mit Dunkelroter Lippe. Stammen ursprünglich aus Zentral- und Südamerika.
Cymbidium: Cymbidien wachsen in der Natur am Boden oder an Bäumen. Lange, grasartige Blätter und bis zu sechs oder mehr Blüten an langen Stielen. Blütenfarbe: Weiß, Gelb, Grün, Rosa, Rot und Braun.
Dendrobium: Wächst in der Natur an Bäumen und auf Felsen. Blütenstand am Stamm. Blüten entwickeln sich in kleinen Trauben gegenüber einer jeden Blattachsel. Blühen mehr als acht Wochen. Blütenfarbe: Weiß, Gelb, Orange, Rot, Dunkelviolett, viele Farbkombinationen.
Miltonia: Auch Stiefmütterchenorchidee genannt. Form und Größe variieren stark. Im Handel meist großblütige Sorten. Triebbildend mit einem oder mehreren Blütenstielen, jeder trägt etwa fünf Blüten. Blütenfarbe: Weiß, Gelb, Rosa, Rot, Violett. Auffällige Blütenzeichnung.
Oncidium: Auch Tigerorchidee oder Tanzende Prinzessin genannt, da die Blüten einem Ballkleid ähneln. Blütengröße rund 2 cm. Jeder Blütenstiel hat eine Vielzahl an Blüten, meist in Gelb-Rotbraun. Blütenfarben von Weiß bis zu Braun.
Paphiopedilum: Im Deutschen meist Frauenschuh genannt, wegen der schuh- oder pantoffelförmigen Blütenlippe, die in der Natur als Insektenfalle dient. Blüten wachsen einzeln oder in Trauben. Ausgefallene Einzelblüte mit vier abgespreizten
Kelchblättern und schuhförmiger Lippe. Je nach Art und Sorte: Weiß, Gelb, Grün, Braun, Rot, oft in Farbkombiationen und auch gefleckt, gestreift, getigert.
Phalaenopsis: Bekannteste Orchideensorte, die bei uns auch Schmetterlingsorchidee genannt wird. Klein- oder großblütige Arten. Blütenfarben: Weiß, Gelb, Crème, Rosa, Braun und Violett. Es gibt auch neue Züchtungen mit besonders geformten und gezeichneten Blüten, sowie Schmetterlingsorchideen mit ein bis drei Blütentrieben und größeren Einzelblüten mit sieben und mehr Zentimeter Durchmesser.
Vanda: Wächst in der Natur an Bäumen. Klein- und großblütige Blütenformen. Farbpalette in allen Farben des Regenbogens, meist einfarbig von Orange- bis Blau/Rosafarben. Oftmals mit intensivem Duft.
Zygopetalum: Wächst in der Natur auf Baumstümpfen und Felsen in feuchter Umgebung und stammt ursprünglich aus Südamerika. Blütengrößen von 2 bis 10 cm, in Weiß, Blau-, Rot-, Violetttönen. Einige Sorten mit intensivem Blütenduft.
Das Knabenkraut ist darüberhinaus eine in kalkhaltigen Magerrasengebieten anzutreffende wilde Orchidee. Auch die Bienen Ragwurz zählt zu den heimischen Wildorchideen. Wilde Orchideen stehen grundsätzlich unter Naturschutz.