Sommerzeit ist Gartenzeit. Die Blumen blühen und das Gemüse wächst. Doch die hohen Temperaturen stellen uns vor eine Herausforderung: Wie bewässere ich meinen Garten richtig? In diesem Artikel möchten wir praktische Tipps geben, wie der Garten im Sommer effizient und nachhaltig bewässert werden kann. Neben dem Erhalt der Pflanzen im Garten liegt uns auch der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser am Herzen.

Wasserbedürfnisse von Pflanzen

In unserem Garten wachsen verschiedene Pflanzenarten mit unterschiedlichen Wasserbedürfnissen. Ein Verständnis der Bedürfnisse Deiner Pflanzen kann dabei helfen, Wasser effizienter zu nutzen und sicherzustellen, dass Deine Pflanzen optimal versorgt sind. 

Trockenheitstolerante Pflanzen wie Sukkulenten und mediterrane Arten haben zum Beispiel angepasste Mechanismen entwickelt, um mit wenig Wasser auszukommen. Sie speichern Feuchtigkeit in ihren Blättern und Wurzeln und können längere Trockenperioden überstehen. 

Im Gegensatz zu den Sukkulenten benötigen die meisten Stauden, Gemüsepflanzen und Blumen einen gleichmäßig feuchten Boden, denn sie reagieren oft empfindlich auf trockene Erde. Wasserpflanzen oder feuchtigkeitsliebende Gehölze benötigen natürlich einen konstant feuchten Boden oder sogar Wasser in Form von Teichen oder Sumpfbeeten. 

Wenn Du Deine Pflanzen nach ihren spezifischen Bedürfnissen bewässerst, kannst Du den Wasserverbrauch reduzieren und sicherstellen, dass jede Pflanze die richtige Menge Wasser erhält, um gesund zu wachsen und die heißesten Perioden des Sommers zu überstehen.


Welche Blumen und Pflanzen sind besonders wassersparend?

Mehrere Blüten von Königskerzen

Königskerze (Verbascum)

Diese imposante Pflanze mit ihren hohen, kerzenförmigen Blütenständen ist nicht nur eine attraktive Ergänzung für Ihren Garten, sondern ist auch äußerst trockenheitsresistent. Die Königskerze gedeiht in voller Sonne und durchlässigem Boden und übersteht längere Trockenperioden, wenn sie nur gelegentlich gegossen wird. Besonders ist außerdem, dass die Königskerze eher zur Blütenbildung auf einem trockenen Boden neigt.

Blüte vom Fingerhut

Fingerhut (Digitalis)

Mit seinen charakteristischen glockenförmigen Blüten ist der Fingerhut eine beliebte Wahl für halbschattige Bereiche im Garten. Die Pflanze kommt mit wenig Wasser aus und kann sogar längere Trockenperioden überstehen. Lassen Sie den Fingerhut jedoch nicht austrocknen, sondern gießen Sie ihn von Zeit zu Zeit, um für ausreichend Feuchtigkeit zu sorgen.

Nahaufnahme von Mauerpfefferblüten

Mauerpfeffer (Sedum)

Der Mauerpfeffer ist eine robuste Sukkulente, die wenig Wasser benötigt und einen attraktiven Teppich aus dicken, fleischigen Blättern bildet. Die Pflanze ist sehr trockenheitsverträglich und eignet sich gut für sonnige Standorte. Sie speichert Feuchtigkeit in ihren Blättern und muss nur gelegentlich gegossen werden. Der Name des Mauerpfeffers bezieht sich auf den pfefferigen Geschmack, welcher beim Kauen der Blätter freigesetzt wird.

Nahaufnahme von Hauswurz

Hauswurz (Sempervivum)

Die Hauswurz ist eine weitere Sukkulente, die sich ideal für einen wassersparenden Garten eignet. Diese Pflanze bildet Rosetten aus dicken, fleischigen Blättern und kann längere Trockenperioden überstehen. Sie braucht nur gelegentlich Wasser und bevorzugt sonnige Standorte.

Mehrere Lavendelblüten

Lavendel (Lavendula)

Lavendel ist nicht nur für seinen betörenden Duft bekannt, sondern auch dafür, dass er mit wenig Wasser auskommt. Die mehrjährige Pflanze bevorzugt sonnige Standorte und gut durchlässige Böden. Lavendel benötigt nur gelegentliches Gießen und ist eine ausgezeichnete Wahl für trockene und mediterrane Gärten.

Mehrere Sonnenhut Blüten

Sonnenhut (Rudbeckia)

Rudbeckien, auch Sonnenhut genannt, sind robuste Stauden mit leuchtend gelben Blüten. Die Pflanzen sind trockenheitstolerant und können auch längere Trockenperioden überstehen. Sie bevorzugen sonnige Standorte und durchlässige Böden.


Wie wässere ich richtig?

1. Zeitpunkt der Bewässerung

Es ist am besten, den Garten in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden zu bewässern, wenn die Sonne nicht zu stark scheint. Dadurch wird die Verdunstung minimiert und das Wasser kann effektiv in den Boden eindringen. Vermeide die Bewässerung während der heißen Mittagsstunden, um Verdunstung zu vermeiden.

2. Bewässere gezielt

Konzentriere Dich bei der Bewässerung auf den Wurzelbereich der Pflanzen. Dies ist der Bereich um den Stamm, in dem sich die meisten Versorgungswurzeln befinden. Vermeide es, direkt auf Blätter oder Blüten zu sprühen, da dies zu Krankheiten, Verdunstung und sogar Verbrennungen führen kann.

3. Kontrolle der Bodenfeuchtigkeit

Überprüfe regelmäßig die Bodenfeuchtigkeit, um sicherzustellen, dass Du nicht zu viel oder zu wenig Wasser gibst. Stecke dafür Deinen Finger in den Boden, um zu fühlen, ob er feucht oder trocken ist. Bleibt Erde am Finger kleben, ist diese feucht genug und es ist kein Wässern erforderlich. Alternativ können auch Feuchtigkeitsmessgeräte oder Bodensensoren verwendet werden.

4. Mulche den Boden

Mulchen ist eine gute Methode, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und das Unkrautwachstum zu reduzieren. Bedecke den Boden um Deine Pflanzen herum mit einer Schicht organischen Materials wie Rindenmulch. Das reduziert die Verdunstung und hält den Boden länger feucht. Beim Mulchen gilt: Lieber zu wenig als zu viel, eine Mulchschicht von bis zu 10 cm ist ideal.

5. Regenwasser sammeln

Nutze Regenwasser als nachhaltige Quelle für die Bewässerung Deiner Pflanzen. Gesammelt wird Regenwasser am besten mit einer Regentonne.


Wie wichtig ist der Boden für die Wasserspeicherung?

Trockener Boden wird mithilfe einer Gießkanne bewässert

Ein gesunder und fruchtbarer Boden spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewässerung von Gärten, insbesondere in den heißen Sommermonaten. Doch warum ist der Boden so wichtig? Nur ein gut strukturierter Boden kann Wasser effizient speichern und es den Pflanzen zur Verfügung stellen, wenn sie es am meisten brauchen. 

Eine lockere Bodenstruktur mit ausreichend organischer Substanz ermöglicht ein besseres Eindringen des Wassers und vermindert die Gefahr von versickerndem Wasser. Das bedeutet, dass wir weniger Wasser verschwenden und unsere Pflanzen gleichzeitig optimal versorgt sind. Deshalb ist es wichtig, unseren Boden gesund zu erhalten und ihn regelmäßig mit organischem Material anzureichern, um seine Wasserspeicherfähigkeit zu verbessern. Durch diese nachhaltige Praxis können wir unseren Wasserverbrauch reduzieren und wertvolle Ressourcen schonen. Gleichzeitig fördern wir das ökologische Gleichgewicht in unserem Garten und sorgen für gesunde und widerstandsfähige Pflanzen.


Wie bewässere ich meinen Garten im Urlaub?

Der Sommer ist für viele Menschen die Hauptreisezeit. Doch während wir uns auf den wohlverdienten Urlaub freuen, stellt sich die Frage, wie werden meine Pflanzen auch in Abwesenheit mit Wasser versorgt? Vor allem die Installation von automatischen Bewässerungssystemen ist eine sichere Variante, um die Wasserversorgung auch während der Abwesenheit zu gewährleisten. Bewässerungsanlagen können nämlich an eine Zeitschaltuhr angeschlossen werden, die die Bewässerung automatisch steuert. 

Eine nachhaltige Methode ist es aber immer noch, Nachbarn, Freunde oder Verwandte zu bitten, sich während der Abwesenheit um den Garten zu kümmern. Man kann ihnen genau erklären, wie oft und wie viel Wasser die Pflanzen brauchen. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern gibt auch ein gutes Gewissen, den eigenen Garten in den Händen von Bekannten zu wissen. Vergiss nicht, Dich für die Hilfe mit einem kleinen Geschenk zu bedanken!